Im Sommer können wir manchmal den Regen riechen, bevor wir die ersten Tropfen spüren.

Wir sehen dunkle Wolken, die sich am Himmel auftürmen, und irgendwie können wir es auch schon riechen: Regen liegt in der Luft. Warum die Nase manchmal einen guten Wetterfrosch abgibt, erläutert Matthias Habel, Meteorologe und Pressesprecher bei WetterOnline.

Warum können wir Regen riechen?
Regentropfen bestehen aus Wasser. Sie selbst sind also geruchslos. Die Erde, auf die sie treffen, ist jedoch voll von natürlichen Düften. Sickern die Regentropfen in die Erde, verdrängen sie die Luft, die sich im Boden befindet. Dadurch steigen Luftbläschen auf, die dabei sehr kleine Teile des Bodens einschließen. Diese nennt man Partikel. Gelangen die Bläschen mit den duftenden Partikeln an die Oberfläche des Bodens, zerplatzen sie durch den Regen in der Luft. Dadurch verteilen sich die Gerüche in der Umgebung. Weht dabei der Wind in unsere Richtung, können wir den nahenden Regen riechen.

Wann können wir Regen riechen?
Wie intensiv der Regen duftet, hängt vor allem vom Boden ab. Denn die Luftbläschen können am besten entstehen, wenn der Boden viele Hohlräume besitzt. Ist er dazu noch trocken, lösen sich die Partikel, die die Gerüche tragen, besonders gut. Deswegen können wir den Regen meist im Sommer riechen, wenn es zuvor für längere Zeit sehr trocken war. Auch spielt die Stärke des Regens eine große Rolle: Denn bei kräftigen Schauern bildet sich auf dem Boden schnell eine Wasserschicht, die verhindert, dass die Bläschen mit den Partikeln nach oben in die Luft steigen können. Ist das der Fall, können wir Regen meistens nicht riechen.

Riecht Regen immer gleich?
Da sich der Geruch des Regens nach dem Geruch des Bodens richtet, riecht er im Wald, am Strand oder in der Stadt unterschiedlich. Die wichtigsten Partikel für die Geruchsentwicklung sind Geosmin, Öle und Ozon, die sich im Boden ablagern. Geosmin ist ein Alkohol, der von kleinsten Organismen produziert wird, und verursacht einen erdig-muffigen Duft. Öle werden von Pflanzen produziert und duften für uns Menschen sehr angenehm. Ozon ist ein farbloses Gas in der Luft, das aus dem Griechischen übersetzt sogar „Das Riechende“ heißt. In einer hohen Menge riecht es ähnlich scharf wie Chlor im Schwimmbad. Je nach Zusammensetzung von Geosmin, Ölen und Ozon können so die unterschiedlichsten Gerüche entstehen.

Wer seiner Nase nicht ganz traut, kann sich über bevorstehende Regenschauer auf www.wetteronline.de, über die WetterOnline App oder über den WetterOnline WhatsApp Service informieren. Auch wetteronline home, die WLAN Wetterstation für zu Hause, zeigt den aktuellen Wetterverlauf an.

 

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