Tabuthema?
Schönheit down under!

Interview. Neuigkeiten zum Thema Intim-Chirurgie von Dr. med. Maria Heller aus dem DERMATOLOGIKUM BREMEN & Dr. med. Felix Cromme aus dem DERMATOLOGIKUM HAMBURG

Das stetig wachsende Interesse an den zahlreichen Möglichkeiten der modernen Intimchirurgie haben das Thema salonfähig gemacht. Viele Patientinnen sind positiv überrascht und erleichtert zu erfahren, welche verschönernden Maßnahmen sich etabliert haben und was alles möglich ist. Dr. med. Maria Heller hat sich auf den Bereich weibliche Intimchirurgie spezialisiert. Die Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie am DERMATOLOGIKUM BREMEN gibt im folgenden Interview Einblick in die modernen Möglichkeiten an Eingriffen und Behandlungs-optionen. Auch Dr. med. Felix Cromme führt als Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie am DERMATOLOGIKUM Hamburg intimchirurgische Eingriffe durch und teilt in diesem Interview seine Expertise.

 

3 Fragen an Dr. med. Maria Heller

1. Welche Möglichkeiten bietet die moderne Intim-Chirurgie?

Dr. med. Maria Heller: Frauen aller Altersgruppen beschäftigen sich vermehrt mit dem Thema und sehen, dass sie nicht allein mit ihrem Problem sind. Es hat sich eine größere Akzeptanz für diese Eingriffe entwickelt und das Thema wird nicht mehr so stark tabuisiert. Während früher lediglich die Kürzung der kleinen Schamlippen im Fokus stand, betrachtet die moderne Chirurgie den gesamten Intimbereich, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen. Durch die Kombination verschiedener Operationstechniken wie z.B. angleichende Straffung des Klitorismantels oder Eigenfetttransfer im Bereich der großen Schamlippen kann ein optisch und funktionell optimales Ergebnis adaptiert an die individuellen Gegebenheiten geschaffen werden.

2. Wie läuft ein Eingriff ab und wie lange danach sollte man sich schonen?

Dr. med. Maria Heller: Die Operation kann in Lokalbetäubung und auf Wunsch in einer Dämmerschlafnarkose durchgeführt werden. Die Patientinnen sollten eine ausreichende Erholungsphase einplanen, ideal ist eine Woche. Sehr selten auftretende Nachblutungen sind in der Regel zu früher Belastung geschuldet. Nach Abheilung ist der schrittweise Belastungsaufbau wieder möglich. Starke Belastungen wie Reiten, Radfahren oder Geschlechtsverkehr sind in der Regel nach 5-6 Wochen wieder möglich. Die bei der Operation verwendeten Fäden sind selbstauflösend, in Einzelfällen muss lediglich der Knoten nach circa 10 Tagen gekappt werden. Die zurückbleibende “Narbe” ist im Schleimhautbereich nahezu unsichtbar.

3. Gibt es langfristige Einschränkungen die durch die Operation entstehen können?

Dr. med. Maria Heller: In der Regel nicht. Geschlechtsverkehr und im weiteren Verlauf z.B. eine natürliche Geburt, sind uneingeschränkt möglich. In den ersten Wochen bzw. Monaten nach der Operation kann der Intimbereich etwas empfindlicher sein oder die ehemalige Wundregion etwas spannen, dies ist jedoch von vorübergehender Natur.

3 Fragen an Dr. med. Felix Cromme.

1. Was zeichnet einen seriösen Ästhetischen-Plastischen Chirurgen aus? Auf welche Merkmale sollten Patient*innen achten, die einen intimchirurgischen Eingriff vornehmen lassen?

Dr. med. Felix Cromme: Ein*e seriöse*r Ärtz*in für Plastische und Ästhetische Chirurgie stellt die Patientin in den Mittelpunkt und nicht sich selbst. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Person Fachärzt*in für Plastische Chirurgie und Mitglied in einer Fachgesellschaft wie DGPRÄC, VDÄPC, GÄCD, IPRAS ist. „Schönheitsärzt*in“ und „Beauty-Doc“ sind keine geschützten Begriffe: jede*r Ärzt*in kann ihn verwenden und nutzen, selbst wenn er oder sie noch nie eine Operation selbständig durchgeführt hat. Eine Untersuchung im Intimbereich sollte immer in Anwesenheit einer dritten Person und Fotos nur nach schriftlicher Erlaubnis erfolgen. Die Patientin sollte sich im Vorfeld über den Werdegang der Operateur*innen erkunden und genügend Fragen stellen.

2. In welchem Alter befinden sich die Patientinnen im Durchschnitt?

Dr. med. Felix Cromme: Die meisten Patientinnen sind relativ jung: Anfang 20. Mittlerweile ist die Aufklärung durch die Gynäkolog*innen und die Medien so gut geworden, dass die Betroffenen wissen, dass es nachhaltige (dauerhafte) Möglichkeiten der Behandlung gibt und sie sich trauen, sich bei Ärzt*innen mit ihrem Problem vorzustellen.

3. Welche Eingriffe werden am häufigsten durchgeführt?

Dr. med. Felix Cromme: Die Verkleinerung der inneren (kleinen) Schamlippen (Labioplastik, Schamlippenplastik, Schamlippenkorrektur) ist der effektivste, schonendste, unkomplizierte und daher am häufigsten durchgeführte Eingriff in der weiblichen Intimchirurgie.

Dr. med. Maria Heller arbeitet seit März 2021 am DERMATOLOGIKUM BREMEN. Nach Abschluss ihrer Facharztausbildung hat Dr. Heller sich auf den ästhetischen Bereich der Plastischen Chirurgie spezialisiert. Sie ist ordentliches Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPRÄC). Dr. Heller steht für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.

Dr. med. Felix Cromme arbeitet am DERMATOLOGIKUM HAMBURG und ist dort seit 2019 leitender Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Er ist Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften, u.a. in der DGPRÄC –Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Zudem ist er ehrenamtlicher Mitarbeiter und Vorstandsmitglied von placet e.V. Berlin (Plastisch-Chirurgisches Centrum für Terroropfer). Dr. Cromme steht für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung. 

Einstiegsfoto © pexels-cottonbro, © dermatologikum