Sonnenlicht – Auf die Dosis kommt es an

Zu wenig Sonne schadet der Gesundheit

Die Sonne ist gut für Körper und Gemüt. Deshalb raus aus dem Schatten – aber immer nur für ein paar Minuten. Denn wer lange ungeschützt draußen ist, riskiert einen Sonnenbrand und im schlimmsten Fall Hautkrebs. 

Jahrzehntelang predigten Hautärzte, wie gefährlich Sonnenlicht ist. Inzwischen finden Mediziner aber immer mehr Gutes an den sommerlichen Strahlen – unter anderem wegen einer viel beachteten Studie des renommierten Karolinska-Instituts in Schweden. Die Forscher sagen: Zu wenig Sonne schadet der Gesundheit.

Das Argument: Die Haut braucht Sonne, um Vitamin D zu bilden. Das ist übrigens in Wirklichkeit gar kein Vitamin, sondern ein Hormon. Laut Robert Koch-Institut leiden rund 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an einem Vitamin D-Mangel. Der Stoff macht Knochen stark – ein Mangel führt zu Osteoporose. Vitamin D soll außerdem das Diabetes-Risiko senken, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen und selbst Krebserkrankungen sollen glimpflicher verlaufen. Das Licht tut außerdem der Seele gut. Bei Sonneneinstrahlung wird das Wohlfühlhormon Serotonin vermehrt gebildet. Der Botenstoff hebt die Laune – das macht sich besonders im Frühjahr bemerkbar.

Doch wie viel Sonne ist gesund?

Eine gesunde Portion Sonne gehört also dazu. Doch weiterhin gilt: Wer zu lange ungeschützt brutzelt, riskiert einen schmerzhaften Sonnenbrand und die Haut altert früher. Am besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebs erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 21.000 Menschen, Tendenz steigend. Doch wie viel Sonne ist gesund? Darauf gibt’s keine klare Antwort:

Der Anteil der Strahlen variiert je nach Tageszeit und Wetter. In den Bergen und am Wasser ist die Strahlung intensiver. Und Haut ist nicht gleich Haut. Grundsätzlich gilt: Je heller die Haut, desto empfindlicher ist sie. Menschen mit roten oder blonden Haaren und Sommersprossen müssen schneller in den Schatten.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt jeden Tag 15 bis 20 Minuten ungeschütztes Sonnenlicht – Gesicht und Arme unbedeckt.

Robert Kochinstitut

Achtung!

Das gilt mit Ausnahme von Säuglingen auch für Kinder.

Ein Sonnenbrand ist aber unbedingt zu vermeiden; der Wert ist deshalb nur eine grobe Orientierung. Sie kennen Ihre Haut am besten – verlassen Sie sich also auf Ihre Erfahrung.

Doch was schützt nun effektiv vor zu viel Sonne?

„Am besten die pralle Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden, die besonders stark ist. Bei Kleidung und Kopfbedeckung als Sonnenschutz gilt, je dichter der Stoff und kräftiger die Farben, desto besser der Schutz“ rät Anja Kristin Wolfsohn-Brand, Leiterin Fachberatung Prävention bei der Krankenkasse BKK·VBU.

 

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Textquelle: www.meine-krankenkasse.de