ZWEI METHODEN ZUR BEIKOSTEINFÜHRUNG

Die gängige Methode der Beikosteinführung ist, dem Baby pürierte Kost zu füttern und es nach und nach mit unterschiedlichen Aromen und Konsistenzen vertraut zu machen. Ein anderer Ansatz ist das Baby-led Weaning (die Baby-geführte Entwöhnung), bei der das Baby ab ca. dem siebten Monat selbst-ständig ganze Nahrung isst. Beide Methoden haben zum Ziel, dass das Baby im Alter von etwa einem Jahr an den Familienmahlzeiten teilnehmen kann.

Entwöhnen mit Brei
In vielen Kulturen beginnt die Einführung von Beikost damit, dass man dem Baby mit einem Löffel Brei zufüttert. Zuerst gibt man dünne Pürees, dann zerdrückte Nahrung, später Speisen mit weichen Stücken und weiches Fingerfood und schließlich in kleine Stücke geschnittene Kost und härteres Fingerfood. In jeder Phase lernt Ihr Baby neue Dinge kennen und entwickelt neue Fertigkeiten, damit es dann im Alter von etwa einem Jahr mit einem Löffel oder den Fingern selbstständig zerkleinerte Portionen geeigneter Familienmahlzeiten essen und aus einem Becher (mit oder ohne Tülle) trinken kann. Bis dahin hat es bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Nahrungsmittel aus allen Hauptnahrungsmittelgruppen probieren können und innerhalb der Familie wie auch bei anderen Gelegenheiten an den Mahlzeiten teilgenommen.

Baby-led Weaning  (BLW)
Bei dieser Methode werden dem Baby anstelle von Breis ganze gegarte oder weiche rohe Nahrungsmittel angeboten, die es von Anfang an selbstständig essen darf. Das Baby bestimmt somit selbst, wann es welche Nahrung probieren möchte. Häufig heißt es, dass das Baby-geführte Entwöhnen stressfreier, aber auch chaotischer sei, da das Baby die Nahrung nicht nur essen, sondern auch mit ihr spielen wird. Befürworter der Methode meinen, dass Babys auf diese Weise Speisen leichter akzeptieren und ihren Appetit besser kontrollieren können. Dies senkt möglicherweise ihr Risiko, später übergewichtig zu werden; doch gibt es noch keine Studien, die dies belegen.

Für welche Methode entscheiden Sie sich?
Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Die gebräuchlichere Breimethode hat sich bewährt und gewährleistet, dass das Baby ausreichend Nährstoffe erhält. Doch wenn das Baby sehr lange nur dünne Breie bekommt, besteht die Gefahr, dass es stückige Nahrung später verweigert. Baby-led Weaning setzt voraus, dass das Baby über eine ausreichende Hand-Auge-Koordination verfügt, um Nahrung in die Hand zu nehmen. Daher sollte nicht vor dem siebten Monat damit begonnen werden. Bisher gibt es aber weniger Studien zu BLW, und für Aussagen, dass Kinder dadurch später ein größeres Spektrum an Nahrungsmitteln essen, fehlen noch die Beweise. Zudem ist unklar, ob Babys so ausreichend Nährstoffe, insbesondere Eisen, bekommen. Sie müssen also sehr darauf achten, dass die Babykost nahrhaft und ausgewogen ist. Entscheiden Sie aber ganz nach Ihrer Persönlichkeit und den Fähigkeiten Ihres Babys. Vielleicht zieht Ihr Baby das Füttern mit dem Löffel vor, bis es etwas mehr Selbstvertrauen hat. Oder aber Ihr Baby verfügt über eine gute Hand-Auge-Koordination und ist bereits so unabhängig, dass es den Löffel oder Fingerfood selbst halten möchte. Wenn Sie bereit sind, etwaige Kleckereien danach zu beseitigen, kann BLW gut funktionieren. Außerdem gibt es keinen Grund, weshalb Sie nicht beide Methoden nacheinander und in Kombination ausprobieren sollten.