Welt-Impfwoche 2022: Viele Eltern wissen nicht, dass es unterschiedliche Meningokokken-Impfungen gibt 

Nicht erst seit der COVID-19 Pandemie wird deutlich, wie wichtig Impfungen für die Gesellschaft sind. Sie werden seit über 200 Jahren eingesetzt und gelten als eine der größten Errungenschaften der Medizin. Doch noch immer verpassen Millionen von Kindern weltweit wichtige Impfungen in ihren ersten Lebensjahren, die sie vor Infektionskrankheiten schützen könnten, die vermeidbar wären. 

So können Babys und Kleinkinder beispielsweise schon früh durch unterschiedliche Impfungen vor seltenen, aber lebensbedrohlichen Meningokokken-Erkrankungen geschützt werden. Das ist wichtig, da sie aufgrund ihres noch nicht vollständig ausgereiften Immunsystems besonders gefährdet sind. Viele Eltern wissen jedoch nicht, dass ihre Kinder mit der Standardimpfung gegen Meningokokken C nicht umfassend vor Meningokokken geschützt sind. Denn für einen bestmöglichen Schutz gibt es zusätzlich mögliche Impfungen gegen die Gruppen B und ACWY. Diese werden bereits von vielen Krankenkassen auf Anfrage erstattet. Eltern sollten ihre Kinder- und Jugendärztin bzw. ihren -arzt so früh wie möglich auf die unterschiedlichen Meningokokken-Impfungen ansprechen und sich beraten lassen. 

Impfungen – Wie schütze ich mein Kind bestmöglich? 

Interview mit Dr. Michael Horn, Kinder- und Jugendarzt 

Für Dr. Michael Horn aus Schönau am Königssee ist Kinder- und Jugendarzt der schönste Beruf der Welt. Besonders wichtig für ihn ist der Schutz der Kleinsten. Denn viele schwere Erkrankungen können heutzutage mit Impfungen vermieden werden. Im Interview erklärt er unter anderem, warum auch Impfungen, die nicht im Impfplan stehen, durchaus sinnvoll sein können. 

Die kleine Leonie überlebte eine Meningokokken-Erkrankung mit schweren Folgeschäden. 

Herr Dr. Horn, Sie impfen die Kinder in Ihrer Praxis umfassend – auch über die Standardimpfungen hinaus. Warum ist Ihnen der Impfschutz so wichtig? 

Für mich steht Prävention ganz klar an erster Stelle. Denn es gibt Krankheiten, wie zum Beispiel die seltenen Meningokokken-Erkrankungen, die so rasch und schwer verlaufen können, dass sie nicht immer rechtzeitig behandelt werden können. Als junger Arzt habe ich den Fall eines kleinen Jungen miterlebt, der an Meningokokken erkrankt und daran auch leider verstorben ist. Mit Schutzimpfungen kann man solche Schicksale verhindern. Doch nicht alle verfügbaren Impfungen stehen auch im STIKO-Impfplan. Daher ist es wichtig, dass Eltern für einen bestmöglichen Schutz ihres Kindes ihre Kinder- und Jugendärztin bzw. ihren Kinder- und Jugendarzt frühzeitig auch auf die zusätzlichen Impfungen ansprechen. 

Warum können zusätzlich mögliche Impfungen für Babys sinnvoll sein? 

Viele Eltern kennen die standardmäßige Meningokokken-C-Impfung und denken, dass ihr Kind damit bereits bestmöglich gegen Meningokokken-Bakterien geschützt ist. Doch das ist leider nicht der Fall, da es unterschiedliche Gruppen gibt. Meningokokken der Gruppe B führen nämlich viel häufiger zu einer Erkrankung als Meningokokken C. Daher gibt es in Deutschland seit vielen Jahren auch die Impfung gegen Meningokokken B und eine Kombinationsimpfung gegen Meningokokken ACWY. Wenn Eltern unsicher sind, ob ihr Kind diese Impfungen erhalten hat, sollten sie unbedingt beim nächsten Termin danach fragen. 

Warum werden die Impftermine in so frühem Alter der Kinder empfohlen? 

Babys und Kleinkinder sind von einigen Krankheiten besonders häufig betroffen, da bei ihnen das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet und daher anfälliger ist. Bei Meningokokken liegt das höchste Erkrankungsrisiko bei unter zwei Jahren. Es ist daher wichtig, Kinder so früh wie möglich zu impfen, damit sie während des höchsten Risikos auch wirklich bestmöglich geschützt sind. Impftermine sollten nicht verschoben oder im Notfall rasch nachgeholt werden. 

Ist die elterliche Sorge, dass die vielen Impfungen das Immunsystem der Kinder überfordern könnte, begründet? 

Nein. Moderne Impfstoffe sind hoch gereinigt und enthalten meist nur einzelne Bestandteile von abgetöteten Krankheitserregern. Zudem hat sich zwar die Anzahl der Impfungen erhöht, die Zahl der übertragenen Antigene im Impfstoff aber deutlich verringert. Das kindliche Immunsystem ist täglich viel mehr Erregern ausgesetzt, als es durch Impfungen gefordert wird. 

Wie sollten bzw. können sich Eltern auf die Kinderarzttermine vorbereiten? 

Ich freue mich immer, wenn Eltern gut vorbereitet in die Praxis kommen und beispielsweise alle ihre Fragen schon im Vorfeld gesammelt haben, sodass wir diese im Termin gemeinsam besprechen können. Egal worum es geht, Eltern sollten sich nie scheuen, alle Bedenken und Fragen zu äußern. Dafür sind wir Kinder- und Jugendärzte und -ärztinnen schließlich da. 

Wer mag, kann sich zudem bereits im Vorfeld über die möglichen Impfungen informieren. Das erleichtert das Beratungsgespräch und wir können offene Punkte im Gespräch gezielt klären. 

In der letzten Aprilwoche 2022 findet die Weltimpfwoche statt. 

Weitere Infos unter www.meningitis-bewegt.de

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