Augen auf beim Weihnachtseinkauf:
Bevor das Spielzeug unterm Weihnachtsbaum für leuchtende Augen sorgt, müssen sich Eltern durch einen Dschungel an Produkten kämpfen. Dabei geht es vor allem um die Frage: Wie erkenne ich gutes und sicheres Spielzeug? Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengetragen und einen Experten befragt.
Ein Spielwarenkauf beginnt in der Regel mit gesundem Menschenverstand. Dass etwa Murmeln, Perlen oder kleine Gummibälle für Kinder bis zu 3 Jahren nicht geeignet sind, sollte bekannt sein. Eltern können sich somit zunächst an der Altersempfehlung orientieren. Gerade für sehr kleine Kinder können sonst Kleinteile enthalten sein, die beim Spielen in den Mund genommen und verschluckt werden. Wichtig ist hierbei, dass die Warntexte in deutscher Sprache aufgedruckt sind – andernfalls ist unklar, wer das Produkt in den Markt gebracht hat und woher es überhaupt kommt.
Viel Freude beim Spielen wünscht Hosenmatz
Kaufen mit allen Sinnen
„Schnuppern Sie ruhig schon im Laden an den Produkten. Riechen etwa Kunststoffe unangenehm oder stechend, Finger weg!“, empfiehlt unser Experte.
Bei Kuscheltieren dürfen übrigens auch Erwachsene mal zum Probe-Knuddeln ansetzen. Kleine Teile wie Knöpfe oder Augen sollten so gut angenäht sein, dass sie sich nicht schon bei leichtem Ziehen ablösen.
Auch Fühlen kann helfen: So kann man etwa ertasten, ob die Nähte am Tier sauber verarbeitet sind. Bei Holzspielzeug sollte man es in die Hand nehmen und schauen, ob Splitter sichtbar oder scharfe Kanten verbaut sind. Auch bei Produkten aus Holz kann ein Geruchstest sinnvoll sein. Wenn der Lack stark riecht, spricht das für minderwertige Qualität und das Produkt sollte zurück ins Regal wandern.
„Bei Spielwaren die Geräusche erzeugen, lohnt es genau hinzuhören. Ist etwa das Kinderhandy oder die Spieluhr besonders laut? Dann wäre sie nichts für empfindliche Kinderohren.“
Prüfsiegel beachten
Es gibt einige Pflichtangaben auf Spielzeugen, die auf keinen Fall fehlen dürfen. Hierzu gehört das CE-Zeichen: Falls ein Produkt kein CE-Zeichen aufweist, darf es in Europa nicht als Spielzeug auf den Markt gebracht werden. Auch der Name des Herstellers oder Importeurs und die erwähnten Altershinweise müssen aufgedruckt sein – und das in deutscher Sprache.
Produkte mit TÜV-Label zeigen dem Kunden, dass die Fertigung des Herstellers einmal im Jahr vom TÜV getestet wird und damit von einer unabhängigen Instanz. Eltern können dann sicher sein, dass Fertigungsprozesse in puncto Qualität kontrolliert und alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden.
Das Label Made in EU garantiert, dass in der Europäischen Union und nicht im außereuropäischen Ausland produziert wird.
Der Spielwaren-Experte verweist zudem auf „weichere“ Siegel, die nachhaltigen Spielspaß bewerten: dem „spiel gut“-Label: Es wird von einem gemeinnützigen und unabhängigen Verein vergeben, gestützt durch das Bundesfamilienministerium. Diese Verbraucherinitiative für Spielsachen vergibt das Label ausschließlich an Hersteller und Produkte, die einen sehr hohen Spielwert aufweisen.
Wer umweltbewusst einkaufen will, kann zudem auf das FSC-Label schauen. Das Forest Stewardship Council vergibt Label an Produkte, deren Herstellungsmaterial Holz äußerst nachhaltig genutzt wird, etwa bei Holzspielzeug oder Ökoverpackungen.
Fazit: Wer seinem Gefühl vertraut, die Spielwaren beim Kauf genau anschaut und sich an die gängigen Prüfsiegel hält, kann mit gutem Gewissen Spielzeug zu Weihnachten verschenken.
• Pflichtangaben wie das CE-Zeichen, der Name des Herstellers und die Warnhinweise müssen in deutscher Sprache aufgedruckt sein
• Altersempfehlung beachten!
• Ist das Spielzeug gut und stabil verarbeitet?
• Gibt es scharfe Kanten oder Ecken? Hier droht Verletzungsgefahr!
• Riecht das Spielzeug unangenehm? Finger weg!
• Bei Spielzeugen, die Töne abgeben: Prüfen Sie die Lautstärke!
• Bei Plüschtieren: Prüfen Sie, ob kleine Teile wie Augen fest vernäht sind. Greifen Sie ggf. auf Produkte mit gestickten Gesichtern zurück
• Achten Sie auf Siegel wie TÜV-Zertifizierung, GS-Zeichen, Spielgut, FSC, Made in EU, Fair spielt , BSCI
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