Ostern: Was dürfen Schwangere alles (nicht) essen?

Die Osterfeiertage stehen vor der Tür. Mit den Feiertagen endet für Christen die Fastenzeit, aber auch für Atheisten und Gläubige anderer Religionen ist mit diesen Tagen häufig das Zelebrieren bestimmter Brauchtümer verbunden. Ob das alljährliche große Familientreffen mit gemeinsamer Osteiersuche, der Besuch beim Osterfeuer, das Osterreiten oder einfach nur das gemütliche Treffen mit Freunden und Bekannten. In diesem Zusammenhang gibt es meist auch kulinarische Gepflogenheiten – etwa Fisch am Karfreitag, ein ausgiebiger Osterbrunch mit Hefezopf, Osterlamm und Eiersalat, deftige Lammeintöpfe und selbstverständlich hinterher noch Nachtisch sowie Kaffee und Kuchen.

„Bei den ganzen aufgetischten Köstlichkeiten – ob zu Hause, bei Familienangehörigen oder auch im Restaurant – lässt sich manchmal nur schwer der Überblick über die verwendeten Zutaten behalten. Für Schwangere empfiehlt sich jedoch ein aufmerksamer Blick auf den Teller. Einige Lebensmittel sind zwar gar nicht so verboten, wie sie auf den ersten Blick erscheinen, doch auf andere sollten schwangere Frauen wirklich verzichten“, rät Dr. med. Heidi Gößlinghoff, Frauenärztin und Kinderwunschexpertin. Sie berichtet über neun Lebensmittel und ordnet sie ein:

Koffein

Ob zum Frühstück, zum Brunch oder am Nachmittag zum Kuchen: Für viele Frauen gehört Kaffee selbstverständlich auch an Ostern dazu. Ein bis zwei Tassen pro Tag sind unbedenklich, aber alles, was darüber hinausgeht, verringert die Schwangerschaftsrate um 50 Prozent. Auch die Fehlgeburtsrate steigt bei einem erhöhten Kaffeekonsum. Koffein ist aber nicht nur in Kaffee enthalten, sondern auch in schwarzem, grünem und weißem Tee und in Cola.

Honig

Bei einem leckeren Frühstück oder Brunch gehört auch Honig dazu. Dieser ist bekanntlich für Babys tabu, für Schwangere jedoch unproblematisch. Allerdings sollte der Zuckerkonsum generell im Blick behalten werden.

Zucker

In vielen Lebensmitteln steckt jede Menge Zucker – nicht nur in Süßigkeiten, Eis oder Gebäck, sondern auch in Softdrinks oder Fertigprodukten. Ein erhöhter Zuckerkonsum kann bei schwangeren Frauen jedoch zu Schwangerschaftsdiabetes führen. Für das ungeborene Kind besteht die Gefahr, dass die Entwicklung der Plazenta gestört wird, was zu einer Mangelversorgung führen kann. Außerdem kann der erhöhte Zuckerkonsum auch das Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Übergewicht beim Kind steigern.

Rohes Fleisch und roher Fisch

In rohen Lebensmitteln können sich Parasiten und Bakterien befinden, die mitunter Infektionskrankheiten auslösen. Diese sind für ungeborene Kinder zum Teil lebensgefährlich. Zu rohem Fleisch zählen Mettwurst, roher Schinken und Leberwurst. Salami auf Pizza ist jedoch okay, da diese ausreichend erhitzt wird. Zu rohem Fisch gehören unter anderem Sushi, Sashimi, Austern, kalt geräucherter Lachs und Hering.

Thunfisch

Ob roh aus der Dose, gegrillt oder erhitzt auf der Pizza – Thunfisch ist für Schwangere aufgrund des erhöhten Quecksilbergehalts immer tabu.

Rohmilchprodukte

Aufgepasst auch bei Weichkäse wie Camembert und Rotschimmelkäse. Nur pasteurisierte Produkte lassen sich unbedenklich verzehren.  

Rohe Eier

Zu Ostern selbst gemachte Sauce Hollandaise, Mayonnaise, Mousse au Chocolat oder selbstgemachtes Tiramisu? Leider gilt: Auch rohe Eier enthalten hin und wieder Bakterien und Parasiten.  

Bitterstoff Chinin

Statt Alkohol soll es zu Ostern trotzdem etwas Besonderes zu trinken geben? Es gibt schließlich auch viele leckere alkoholfreie Cocktails oder Longdrinks. Doch auf Produkte mit dem Bitterstoff Chinin wie Tonic Water verzichten Schwangere lieber. Der Stoff wirkt unter anderem wehenfördernd.

Alkohol und Nikotin

Alkohol und Nikotin schaden dem Kind – auch in kleinen Mengen. Auch Frauen, die sich ein Kind wünschen und schwanger werden wollen, sollten übrigens darauf verzichten. Alkohol verzögert bei Frauen das Reifen von Eizellen, Nikotin schränkt ebenfalls die Fruchtbarkeit ein.

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