Multitalent Modelleisenbahn – wie sie Kinder in ihrer schulischen Laufbahn unterstützt

Der Trend Modelleisenbahn 

Mit der Corona-Pandemie gelang der Modelleisenbahn ein richtiger Aufschwung in der Spielzeugwelt. Laut einer Datenerhebung des Shoppingportals idealo im März dieses Jahres stieg die Nachfrage im ersten Corona-Jahr um mehr als 30 % an. Dabei werden vor allem Startersets gekauft, was die aktuelle Trendbewegung und damit einhergehende steigende Anzahl an Neu-Einsteigern bestätigt.

Förderung von verschiedenen Kompetenzen

Durch das Planen, Bauen und Spielen von und mit Modelleisenbahnen werden eine Vielzahl an Fähigkeiten und Kompetenzen gefördert. Eine davon liegt in der Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten. Durch das Planen und Konstruieren einer Modelleisenbahn lernen Kinder, logisch zu denken und Probleme zu lösen. Außerdem entwickeln sie ein besseres Verständnis für räumliche Beziehungen und schulen ihre feinmotorischen Fähigkeiten.

Wenn Kinder gemeinsam mit anderen an der Modelleisenbahn spielen, wirkt sich das wiederum positiv auf ihre sozialen Kompetenzen aus. Sie lernen, zusammenzuarbeiten, zu kommunizieren und Kompromisse zu schließen. Auch der faire Umgang miteinander und die Lösung von Konflikten werden durch das gemeinsame Spielen geschult. 

Einen besonders hohen Stellenwert genießt die Kreativität beim Bauen und Spielen mit der Modelleisenbahn. Kinder können dabei ihrer Fantasie freien Lauf lassen und Landschaften bzw. Szenarien nach ihren Vorstellungen entwerfen. Dabei werden sie angeregt, eigene Geschichten und Abenteuer zu erfinden und die Modelleisenbahn dementsprechend darauf auszurichten.

Zu guter Letzt wird auch das technische Verständnis durch Modelleisenbahnen vertieft. Kinder lernen auf diese Weise etwa, wie ein Zug funktioniert, wie die Gleise verlegt werden und wie Stromkreise funktionieren. Je nach Alter des Kindes ist es allerdings ratsam, dass ein Erwachsener beim Bau der Anlage unterstützend zur Seite steht.

Die Modelleisenbahn im Schulunterricht

In einigen Bildungseinrichtungen gibt es hierzulande Modelleisenbahnanlagen auf den Geländen zu finden. Hier können sich die Schülerinnen und Schüler in AGs oder in ihrer Freizeit nach Herzenslust austoben. Die Initiative „Spielen macht Schule“ fördert diese Entwicklung seit 2012 mit ihrem Projekt „Werkstatt Modelleisenbahn“. Dabei werden 60 Schulen ausgelost, die mit den notwendigen Materialien zum Bau einer Modelleisenbahnanlage ausgestattet werden.

Die Integration von Modelleisenbahnen in den Schulalltag ist absolut sinnvoll und wirkt sich positiv in verschiedenen Fächern aus:

In der Mathematik tragen sie beispielsweise dazu bei, die Konzepte der Geometrie und der Berechnung von Abständen und Geschwindigkeiten zu veranschaulichen. Schülerinnen und Schüler lernen auch, typische mathematische Probleme zu lösen, indem sie zum Beispiel die benötigte Zeit für eine bestimmte Strecke berechnen.

Den Physikunterricht unterstützen die Modelleisenbahnen, um die Bewegung von Objekten und die Kräfte, die auf sie einwirken, zu demonstrieren. Schülerinnen und Schüler können zum Beispiel in dem Zusammenhang auch die Kräfte messen, die benötigt werden, um einen Zug in Bewegung zu setzen und ihn anzuhalten.

Bedingt durch die verschiedenen Eisenbahnepochen fördern die Modelleisenbahnen auch das Verständnis in Geschichte. Schülerinnen und Schüler lernen dabei, wie sich die Transportmittel im Laufe der Zeit verändert haben und wie sich das auf die Wirtschaft und die Gesellschaft ausgewirkt hat.

Zu guter Letzt sind sie auch eine Unterstützung der Sozialwissenschaften. Hier demonstriert die Modelleisenbahn die Auswirkungen von Verkehr und Transport auf die Umwelt und die Gesellschaft. Schülerinnen und Schüler lernen auf diese Weise, wie nachhaltige Transportlösungen entwickelt werden können und der Verkehr effizienter gestaltet werden kann.