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Frühchen: Von Mutmachern und starken Überlebenskünstlern

Wenn das eigene Kind viel zu früh zur Welt kommt, stehen Eltern oft erstmal unter Schock. Statt Freude über die Geburt und normalem Familienleben prägen Sorgen um das Baby und Unsicherheit die erste Zeit. Umso wichtiger ist es, Betroffenen Zuversicht zu geben und zu zeigen, dass eine Frühchengeburt keine Katastrophe sein muss. Neben fachlichen Informationen und einem kompetenten Betreuungsumfeld können auch der Austausch mit und die Erfahrungen von anderen Eltern ein Weg sein, um in den schwierigen ersten Monaten Ängste zu nehmen und positiv in die Zukunft mit einem Frühgeborenen zu blicken.

Eine besondere Idee

„Wir erleben jeden Tag mit, wie sehr sich Eltern um ihr Frühgeborenes sorgen, und möchten mit dieser Aktion einfach Mut machen und sagen: Manchmal geht es zwei Schritte vor und einen zurück, aber jeder auch noch so kleine Schritt vorwärts ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Stationsleitung Barbara O. der Neonatologie im gemeinsamen Perinatalzentrum des Kinderkrankenhauses Wilhelmstift und des Marienkrankenhauses in Hamburg, kam gemeinsam mit ihrem Pflegeteam auf eine besondere Idee. Sie wollten die Flure der Station mit Bildern schmücken, die Mut machen. Bildern von Frühgeborenen, die es geschafft haben und heute gesunde, muntere Kinder sind. Die Idee fand sofort Anklang, und einige Eltern erklärten sich bereit, an dem Projekt teilzunehmen. Die Kinder halten ein Bild aus den ersten Tagen nach ihrer Geburt in den Händen. Zu sehen sind zerbrechlich wirkende Frühchen, die ohne medizinische Geräte kaum Überlebenschancen gehabt hätten. Fotografin Sarah Glathe setzte die Kinder von heute gemeinsam mit ihrem „alten Ich“ in Szene – Kinder wie den dreieinhalb Jahre alten Anton Behrends. 

Wenn das eigene Kind viel zu früh zur Welt kommt, stehen Eltern oft erstmal unter Schock 

Bei Bianca Schneider, Antons Mutter, wurde in der 26. Schwangerschaftswoche eine schwere Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) festgestellt. Die bis dahin unproblematische Schwangerschaft wurde plötzlich zum lebensgefährlichen Notfall. Bis zur 29. Woche konnten die Ärzte noch warten, dann musste Anton unter Vollnarkose geholt werden. Für Bianca Schneider ein befremdliches Gefühl: „Dass ich mein Baby erst am nächsten Tag sehen konnte und es einfach plötzlich da war, war sehr bedrückend und auch traurig, da man so ein merkwürdig distanziertes Empfinden hatte. Die ersten Momente zur Bindung fehlten einfach.“ 

Um Frühchen wie Anton einen gelungenen Start ins Leben zu ermöglichen und die schwierigen Ausgangsbedingungen so gut wie möglich auszugleichen, setzt das Perinatalzentrum im Marienkrankenhaus auf das EFIB®-Konzept. Entwicklungsförderung der Frühgeborenen und eine familienzentrierte individuelle Betreuung der Früh- und Neugeborenen stehen hierbei im Fokus. Dazu gehört auch das Känguruhen, bei dem Mütter und Väter direkten Körperkontakt mit dem Neugeborenen aufnehmen. Von diesem Konzept profitierten auch Antons Eltern. „Als ich Anton nach ein paar Tagen das erste Mal auf meine Brust legen konnte, veränderte das alles“, so Bianca Schneider.

Auch die Unterstützung vom Pflegepersonal im Perinatalzentrum machte es den Frühcheneltern leichter: „Wir wurden von Anfang an mit in die Versorgung unseres Kindes einbezogen, so dass wir zum Beispiel die Windeln wechseln durften, obwohl Anton noch an der Sauerstoffversorgung hing. Dadurch waren wir später weniger ängstlich im Umgang mit unserem so zerbrechlich wirkenden Sohn und konnten uns ganz normal um ihn kümmern.“ 

Eine gute Versorgung vom ersten Tag an und das Einbeziehen  der Familie in die Pflege des Frühgeborenen sieht auch der Chefarzt der Neonatologie, Prof. Dr. med. Lutz Koch, als elementar für die Entwicklung der Frühgeborenen an: „Neben dem hohen medizinischen Standard, auf den wir setzen, machen vor allem auch die zwischenmenschlichen Faktoren wie Nähe und Vertrauen den entscheidenden Unterschied. Nur so können wir Eltern von Frühchen die Angst nehmen und den Kindern die besten Entwicklungsmöglichkeiten bieten.“

Frühchen Anton merkt man seinen schwierigen Start ins Leben heute nicht mehr an. Nicht zuletzt dank des EFIB®-Konzepts und der dadurch von Beginn an intensiven Bindung zu seinen Eltern hat sich Anton motorisch und geistig ideal entwickelt – und ist manchen seiner termingerecht geborenen Altersgenossen im Kindergarten sogar in seiner Entwicklung voraus. Das Shooting war für seine Eltern eine Gelegenheit, die anfangs harte Zeit noch einmal Revue passieren zu lassen: „Dieses Bild von meinem winzigen Sohn zu sehen, war schon ein sehr emotionaler Moment für mich”, so Bianca Schneider. „Ich erinnere mich gut daran, wie überfordert ich war und wie viel Angst ich um mein Kind hatte. Und gerade deshalb sind solche Erfolgsgeschichten für andere Eltern so wichtig.“ 

Gemeinsam können Pflege, Ärzte und Eltern das Beste für alle Frühgeborenen erreichen – denn manchmal fehlt nur ein kleiner Mutmacher. 

KOSTENLOSE INFOABENDE

Bereits bevor die Kleinen auf die Welt kommen, können werdende Eltern bei einem kostenlosen Informationsabend ihre Fragen an die Experten des Perinatalzentrums richten.

Der Infoabend findet jeden Dienstag um 18:30 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Veranstaltungsort: Marienkrankenhaus, Lichtsaal, Haus 1, Eingang C, Alfredstraße 9, Hamburg. Weitere Infos zum PNZ1 findest du unter:
www.pnz1.de oder
www.kkh-wilhelmstift.de

Bild- und Textdaten ©Wilhelmstift,
© Sarah Glathe www.sarahglathe.de

Vielen Dank für die freundliche Zusammenarbeit:

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