„Engagement und Solidarität sind die essenziellen Fundamente unserer Gesellschaft“

Ausgezeichnetes Engagement: Fünf soziale Initiativen mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz geehrt

Zum 42. Mal wurde in Hamburg im Beisein zahlreicher prominenter Gäste der HanseMerkur Preis für Kinderschutz verliehen. „Wir sind sehr glücklich, in diesem Jahr fünf Organisationen auszuzeichnen, die sich in besonderem Maße für Kinder und Jugendliche stark machen – zwei davon sogar mit einem Hauptpreis“, sagt Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur. „Ihre Beispiele zeigen, dass Engagement und Solidarität die essenziellen Fundamente unserer Gesellschaft sind. In einer für viele Menschen von Unsicherheit und Sorgen geprägten Zeit braucht es diese mehr denn je. Nur in der gelebten Gemeinschaft liegt die Kraft, füreinander da zu sein, vor allem für diejenigen, die unsere besondere Fürsorge benötigen.“

Vor diesem Hintergrund vergiebt die HanseMerkur in diesem Jahr gleich zwei mit jeweils 20.000 Euro dotierte Hauptpreise: Zum einen an die World Childhood Foundation Deutschland. Die World Childhood Foundation wurde 1999 von Königin Silvia von Schweden gegründet mit dem Ziel, das Recht von Kindern auf eine sichere Kindheit zu schützen und die Lebensbedingungen derjenigen Kinder zu verbessern, die sexuellem Missbrauch und Gewalt ausgesetzt sind. Der zweite Hauptpreis geht an die Initiative Haus Atemzeit e.V. aus Wölfersheim (Hessen). Der Verein setzt sich für Kinder mit komplexen lebensbedrohlichen Erkrankungen sowie ihre stark belasteten Eltern ein. Zwei weitere Institutionen – ROCK KIDS e.V. Hamburg und FEIBEL.DE – Büro für Kindermedien aus Berlin – erhalten Anerkennungspreise und werden mit je 10.000 Euro gefördert.

Verliehen wird erstmals auch ein Preis an eine Initiative, die von den Mitarbeitenden der HanseMerkur ausgewählt wurde: Die Wahl fiel auf die Superhelden fliegen vor gUG, die sich auf innovative Weise mit dem oft tabuisierten Thema Sterben auseinandersetzen und es sich zur Aufgabe gemacht haben, junge Palliativpatientinnen und -patienten sowie Kinder und Jugendliche, Eltern und Erzieher in Trauerfällen zu begleiten. Die Superhelden fliegen vor gUG erhält 5.000 Euro zur weiteren Förderung des Projekts. Insgesamt schüttet das Unternehmen ein Preisgeld in Höhe von 65.000 Euro an die fünf Initiativen aus. Nähere Informationen zu allen Preisträgern finden Sie auf den folgenden Seiten.

Moderiert wird die Preisverleihung am Hamburger Hauptsitz der HanseMerkur vom bekannten NDR-Gesicht Yared Dibaba. Der äthiopisch-deutsche Moderator, Musiker und Schauspieler hat dank seiner charismatischen und humorvollen Art im Laufe seiner Karriere eine große Fangemeinde gewonnen. Yared Dibaba setzt sich zudem auf vielfache Weise für soziale Projekte und Integration ein.

Diesjähriger Schirmherr der Preisverleihung ist der Kinder- und Jugendarzt und Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen Dr. med. Thomas Fischbach. Er engagiert sich seit Jahrzehnten für die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen. In seiner Rolle als Verbandspräsident tritt Thomas Fischbach für die Förderung der Kindermedizin sowie für eine bessere medizinische Versorgung junger Menschen und die Stärkung ihrer Belange in der Gesundheitspolitik ein. Er betont: „Die Investition in den Schutz und die Förderung unserer Kinder ist die wertvollste Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Der HanseMerkur Preis für Kinderschutz ehrt jene, die diese Verantwortung vorbildlich tragen und somit den Weg für eine sicherere und gesündere Welt ebnen.“

„Die fünf mit dem diesjährigen HanseMerkur Preis für Kinderschutz ausgezeichneten Initiativen tragen wesentlich zur Stärkung unserer Gesellschaft bei, indem sie gezielt die Rechte und das Wohlbefinden unserer Kinder schützen. Wir zollen ihren unermüdlichen Leistungen und ihrem engagierten Wirken höchsten Respekt. Sie beeinflussen damit auf positivste Weise nicht nur die Lebensumstände der aktuellen, sondern auch zukünftiger Generationen nachhaltig. Dafür möchten wir sie heute gebührend ehren“, betont Eberhard Sautter.

Die beiden Hauptpreisträger 2023

World Childhood Foundation Deutschland
Projekt: „Childhood-Haus Konzept – eine Lösung im Sinne des Kindes“

Die World Childhood Foundation Deutschland hat es sich zur Aufgabe gemacht, das sogenannte Childhood-Haus-Konzept an möglichst vielen deutschen Standorten zu etablieren. Dabei hilft die Stiftung lokalen Trägern, das Konzept umzusetzen und steht beratend zur Seite. Gemäß dem Konzept bieten die Häuser ambulante Betreuung für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr, die von sexualisierter oder körperlicher Gewalt betroffen sind. Der Fokus liegt auf dem Kind und seinen Bedürfnissen, wobei verschiedene Fachstellen aus dem Medizin- und Rechtssystem koordiniert an einem Ort zusammenarbeiten, um das Kind nicht zusätzlich zu belasten.

Atemzeit e.V., Wölfersheim
Projekt: „Sicher in ein neues Leben“

Die Geburt eines schwer erkrankten Kindes verändert das Leben einer ganzen Familie, insbesondere, wenn die Kinder an gravierenden Atemwegsbeschwerden leiden. Betroffene Eltern müssen dann nicht nur die technischen Hilfsmittel fehlerfrei bedienen können, sondern auch mit lebensbedrohlichen Situationen umgehen. Genau hier leistet das Haus Atemzeit in der hessischen Gemeinde Wölfersheim die von Betroffenen so dringend benötigte Übergangshilfe und schließt eine bundesweit bestehende Versorgungslücke. Das Haus bietet Platz für eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung von sechs Kindern und steht Angehörigen in einer medizinisch und seelisch anspruchsvollen Situation zur Seite.

Die diesjährigen Anerkennungspreisträger

ROCK KIDS e.V., Hamburg

Die positive Wirkung von Musik und aktivem Musizieren ist wissenschaftlich erwiesen. Musik hat die Kraft, den Alltag für einen Moment zu vergessen, Stress abzubauen, Emotionen zu fördern und vor allem ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Daran knüpft die Arbeit des Hamburger Vereins ROCK KIDS e.V. an. Das Projekt zielt darauf ab, Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft oder sozialen Situation Zugang zu musikalischer Bildung zu ermöglichen. Durch niedrigschwellige Angebote und eine offene Atmosphäre werden junge Menschen ermutigt, ihre musikalischen Talente zu entdecken. Dabei steht nicht das Musizieren im Vordergrund, sondern vor allem das Miteinander und der Spaß an der Musik.

FEIBEL.DE – Büro für Kindermedien

Oft wissen Eltern nicht, was ihre Kinder online tun und welche Gefahren dort lauern. Umso wichtiger ist es, Kinder zu einem sicheren und gesunden Umgang mit dem Internet zu befähigen. Journalist und Autor Thomas Feibel hat sich dem Thema früh gewidmet. 2002 rief er den Kindersoftwarepreis TOMMI ins Leben, ein präventives Medienkompetenzprojekt, das in öffentlichen Bibliotheken stattfindet. Beim TOMMI testen Kinder und Jugendliche Games und digitale Lernangebote, die zuvor eine Fachjury ausgewählt hat, um sie auszuzeichnen. Der TOMMI stärkt das Demokratieverständnis von Kindern, die sich in der Testphase mit anderen Meinungen auseinandersetzen und darüber hinaus ihre Argumente schriftlich formulieren. Am Ende entscheiden ausschließlich sie, welche Produkte mit dem Gütesiegel ausgezeichnet werden. 

Superhelden fliegen vor gUG, Hamburg

Der Tod gehört zum Leben – und dennoch vermeiden wir meist die Auseinandersetzung damit. Doch wie erklärt man einem schwerstkranken Kind oder Jugendlichen, dass sein Leben schon bald enden wird oder dass ein Familienmitglied an einer unheilbaren Krankheit leidet? Hier beginnt die Arbeit der Initiative „Die Superhelden fliegen vor gUG“ aus Hamburg. Das Projekt „Superhelden fliegen vor“ setzt sich auf innovative Weise mit dem oft tabuisierten Thema Sterben auseinander und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer zu begleiten und ihnen einen Raum für offenen Austausch zu bieten. Die Initiative agiert digital und bietet so einen besonders niedrigschwelligen Zugang.

Informationen zur Bewerbung um den HanseMerkur Preis für Kinderschutz sowie das Online-Bewerbungsformular finden Sie hier: newsroom.hansemerkur.de/verantwortung/

Bild- und Textcredits: © HanseMerkur