Von der Geburt sicher an Bord

Must-have: Die Babyschale

Zur Erstausstattung für Kinder bis zum ersten Lebensjahr gehört auf jeden Fall eine Babyschale, welche bereits ab 90 EUR erhältlich ist. Sie ist schon für die sichere Autofahrt vom Krankenhaus nach Hause ein Muss und sollte deshalb rechtzeitig auf Deiner Einkaufsliste stehen. Babyschalen gehören zur Kindersitzgruppe 0 und 0+ und sind – je nach Größe des Kindes – etwa bis zum ersten Geburtstag nutzbar.

Worauf solltest Du beim Kauf und der Montage im Auto achten?

Um die höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten, müssen die Babyschalen immer rückwärtsgerichtet auf der Rückbank positioniert werden. Das reduziert das Verletzungsrisiko bei Unfällen.

Bei Kleinkindern ist der Kopf im Verhältnis zum Körper größer und schwerer. Bei vorwärtsgerichteten Sitzen würde der Körper bei einem Aufprall zwar durch die Gurte festgehalten, der Kopf aber nach vorne geschleudert werden. Der gesamte Druck – bis schätzungsweise 300 kg – würde auf dem Nacken liegen. In rückwärtsgerichteter Position dagegen wird der Körper in den Sitz und der Kopf in die Kopfstütze gedrückt. So wird die Nackenmuskulatur nicht übermäßig belastet.

Der Tragegriff der Schale sollte aus Sicherheitsgründen während der Fahrt immer aufrecht positioniert sein. Er fungiert bei einem Unfall als Überrollbügel und sorgt für den nötigen Abstand zur Rückbank. So wird Dein Baby nicht gegen die Rückenlehne gedrückt.

Wird die Babyschale häufig ein- und ausgebaut, sind Basisstationen ideal. Diese werden meist per Isofix auf der Rückbank installiert. Die Babyschale wird einfach auf die Basis geklickt. Ein Vorteil ist, dass die Basis schräge Sitzebänke ausgleicht und sich die Schale so stabiler befestigt lässt. Ein Standfuß sorgt für zusätzliche Stabilität im Fußraum zwischen Vordersitz und Rückbank.

Bei längeren Autofahrten Pausen einplanen

Der Aufenthalt in der Schale sollte nach Möglichkeit nicht länger als 30–45 Minuten am Stück betragen. Die noch instabile Rückenmuskulatur wird durch die gekrümmte Haltung belastet. Bei längeren Autofahrten sind deshalb immer mal wieder Pausen nötigt, in denen Du Dein Kind aus der Babyschale holst. Einige Modelle wie der Maxi-Cosi Pebble bieten spezielle Neugeborenen-Einsätze, in denen der Nachwuchs etwas komfortabler und gerader liegt.

Abgesehen von der unergonomischen Haltung kommen die Kinder in den luftundurchlässigen Schalen und Sitzen oft ins Schwitzen, weshalb sie sich nicht länger als nötig darin aufhalten sollten.

Alternative Einsatzmöglichkeiten von Babyschalen

Ein zusätzlicher Pluspunkt der Babyschale ist die alternative Verwendung. Kinderwagen sind mitunter sperrig und schwer zu handhaben. Für Shoppingtouren in engen Supermarktgängen oder in der vollen Fußgängerzone bieten sich die schmalen Schalen an. Viele Modelle, zum Beispiel von Maxi-Cosi, Cybex und Kiddy, können mithilfe von Adaptern auf das Kinderwagengestell montiert werden. Dieses Travelsystem ist wendiger als ein kompletter Kinderwagen.

Außerdem musst Du Dein schlafendes Baby nicht wecken, wenn Du es aus der Schale in den Wagen legst. Aufgrund der rückenbelastenden Haltung sollte Dein Kind auch hier nicht zu lange in der Babyschale liegen. Für längere Touren bietet sich eine Babytrage an. Sie ist platzsparend, Du hast beide Hände frei und Dein Baby sitzt in der ergonomisch korrekten Anhock-Spreiz-Haltung. Beliebte und mit einer guten Testnote versehene Babytragen sind schon ab 100 EUR im Handel erhältlich.

Wenn Du mit dem Auto unterwegs bist, ist eine passende Rückhalteeinrichtung für Dein Kind unverzichtbar. 

Je nachdem, wie alt und schwer Dein Nachwuchs ist, bietet sich entweder eine Babyschale oder ein Kindersitz an. Allerdings spielen nicht nur Größe und Gewicht eine Rolle, sondern auch die richtige Montage und Sitzposition.

Ein wichtiger Hinweis vorneweg: Wer Kinder in einem Fahrzeug chauffiert – egal, ob im eigenen Auto, Mietwagen oder Taxi – ist gesetzlich dazu verpflichtet, sie in einer sogenannten Rückhalteeinrichtung zu transportieren und anzuschnallen. Das gilt bis zu einem Alter von 12 Jahren und einer Körpergröße von 1,50 Meter.

 

Gesetzliche Regelungen zu Babyschalen und Kindersitzen

Um die Wahl der passenden Rückhalteeinrichtung zu vereinfachen, sind nach der ECE-Regelung Nr. 44 die folgenden Kindersitzgruppen nach Gewicht definiert:

Gruppe 0/0+: bis 18 kg
Gruppe 1: 9–18 kg
Gruppe 2: 15–25 kg
Gruppe 1/2/3: 9–36 kg
Gruppe 2/3: 15–36 kg

Seit 2013 spielt aufgrund der neuen i-Size-Regelung auch die Körpergröße und das Alter des Kindes eine Rolle. Zusätzlich ist vorgeschrieben, dass der Nachwuchs mindestens bis zum 15. Lebensmonat in rückwärtsgerichteten Sitzen transportiert wird. Idealerweise fahren Kinder sogar bis zum vierten Geburtstag entgegen der Fahrtrichtung. i-Size soll verhindern, dass Eltern zu früh von der Babyschale zum nächstgrößeren Modell wechseln und der Kopf- und Nackenbereich bei einem Aufprallunfall nicht mehr richtig geschützt ist. Zudem unterstützt die Regelung die Verwendung von Isofix.

Neben von den gesetzlichen Regelungen solltest Du dennoch individuell darauf achten, dass Sitz oder Schale zu den Körperproportionen Deines Kindes passt.

Wann ist es Zeit für den Kindersitz?

Für Kinder bis ein Jahr ist die Babyschale meist vollkommen ausreichend. Da sich jedes Kind aber unterschiedlich schnell entwickelt, kann es sein, dass die Babyschale schon vor dem ersten Geburtstag zu klein wird. Ragt der Kopf des Kindes langsam über die Kopfstütze der Schale hinaus, wird es Zeit, sich nach einem Modell der nächstgrößeren Gruppe eins umzusehen. Auch diese Sitze müssen entgegen der Fahrtrichtung positioniert werden. Sie werden als Reboarder bezeichnet. Wie bei der Babyschale ist es im Falle eines Unfalls wichtig, dass der Körper in den Sitz gepresst wird, um Verletzungen von Kopf und Wirbelsäule zu vermeiden.

Eine Alternative sind Kindersitze mit Fangkörper wie der Cybex Pallas M-Fix. Dieser wird in Fahrtrichtung befestigt. Normalerweise ist das Verletzungsrisiko bei einem Unfall in dieser Position besonders groß. Durch den Fangkörper, der mit dem Gurt vor dem Bauch des Kindes fixiert wird, verteilt sich jedoch die Belastung bei einem Aufprall oder Frontal-Crash auf den ganzen Oberkörper und konzentriert sich nicht nur auf die empfindliche Nackenmuskulatur. Einige Kinder mögen allerdings das einengende Gefühl des Fangkörpers nicht. Den besseren Schutz vor Kopf- und Halswirbelverletzungen bieten dennoch die rückwärtsgerichteten Reboarder.

 

Wo ist der sicherste Platz im Auto?

Der mittlere Platz auf der Rückbank gilt als der sicherste, da der Raum rechts und links davon Schutz und Puffer bei einem seitlichen Aufprall bietet. Allerdings gestaltet sich die optimale Befestigung des Kindersitzes oft als schwierig, da dieser Platz etwas erhöht ist und häufig nur über einen Beckengurt verfügt. Daher wird der Platz hinter dem Beifahrer empfohlen. Bevor Du Dich zum Kauf entschließt, ist es sinnvoll, den Wunschkindersitz im eigenen Auto auf Passgenauigkeit zu testen.

Von der Befestigung eines rückwärtsgerichteten Kindersitzes auf der Beifahrerseite ist aus Sicherheitsgründen abzuraten – auch, wenn man hier seinen Nachwuchs besser im Blick hat. Falls Du Dich doch dafür entscheidest, deaktiviere unbedingt den Beifahrer-Airbag. Vorwärtsgerichtete Sitze können neben dem Fahrer platziert werden, wenn der Beifahrersitz möglichst weit nach hinten geschoben wird.

Einfacher Einbau dank Isofix

Isofix ist ein Befestigungssystem für Kindersitze. Spezielle genormte Metall-Ösen in den Fugen der Rückbank werden in kompatible Haken auf der Rückseite des Kindersitzes eingerastet. So ist der Sitz fest mit der Karosserie des Fahrzeugs verankert. Der Vorteil daran: Eine fehlerhafte Befestigung ist fast ausgeschlossen. Eine grüne Kontroll-Fläche in den Haken sowie ein hörbares Klicken signalisieren, dass der Sitz richtig eingerastet ist. Auf dem Beifahrersitz sind die Isofix-Haken seltener zu finden. Das folgende Video zeigt Dir noch einmal Schritt für Schritt, wie Du den Kindersitz mit Isofix einbaust und Dein Kind anschließend sicher anschnallst.

Bei älteren Fahrzeugmodellen kann es vorkommen, dass keine Isofix-Ösen vorhanden sind. Dann werden die Kindersitze mit dem fahrzeugeigenen Dreipunktgurt fixiert. Der Vorteil ist, dass Kindersitze ohne Isofix günstiger sind. Allerdings ist die Gefahr größer, dass der Sitz nicht ordnungsgemäß befestigt wird. Durch eine fehlerhafte Installation kann es bei Unfällen zu schwerwiegenden Verletzungen kommen.

Bei Isofix-Sitzen darf das Gesamtgewicht von Sitz und Kind nicht mehr als 33 kg betragen. Andernfalls muss das Kind zusätzlich durch einen Gurt gesichert werden.

Kindersitze im Test

Im neuesten Test der Stiftung Warentest (11/2018) geht der Kiddy Evoluna i-Size mit einer Note von 1,5 und dem Urteil Sehr Gut als Sieger hervor. Die Besonderheit dieses Sitzes liegt in der Liegefunktion, die Deinem Nachwuchs Komfort und Sicherheit bietet. Alternativ zur Babywanne des Kinderwagens lässt sich die Schale mit Adaptern auf das Gestell des Wagens montieren und bildet so ein bequemes Travelsystem. Mit knapp 300 Euro liegt der Kiddy Evoluna i-Size allerdings im höherpreisigen Segment. Wesentlich günstiger ist der Cybex Aton, der mit einem Preis ab 80 Euro und der Testnote 2,0 ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Insgesamt wurden 17 von 23 Sitzen mit dem Urteil Gut bewertet. Dabei zeigte sich: Ein sicherer Sitz muss nicht zwingend teuer sein. Der Kindersitz Joie Traver und die Babyschale Maxi-Cosi Rock schnitten mit Preisen zwischen 100 und 130 Euro mit dem Gesamturteil Gut ab. Die als Mangelhaft bewerteten Sitze Concord Ultimax i-Size, Avionaut Ultralite und Jané Gravity liegen dagegen im mittleren bis hochpreisigen Segment.

Wo ist der sicherste Platz im Auto?

Wichtig:

Der Kindersitz sollte neuwertig sein, Modelle aus Zweiter Hand sind nicht zu empfehlen. Denn auch ein von außen heiler Eindruck kann nicht verraten, ob im Inneren des Sitzes Risse oder Schäden entstanden sind. Wäre das der Fall, ist die Sicherheit nicht mehr gewährleistet.

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