Wie entlastend wäre es, diesen Ängsten gelassen und aktiv begegnen zu können! Schwangere, die in diesem Sinne eine Möglichkeit suchen, sich auf die Geburt vorzubereiten, können beispielsweise das Konzept der Achtsamkeit nutzen.

Achtsamkeit hat viele Aspekte. Sie ist das bewusste Wahrnehmen des Moments. Ohne Gedanken an die Zukunft („Wie viele Stunden brauche ich wohl noch?“), oder an die Vergangenheit („An diesem Punkt ging es beim letzten Mal nicht weiter!“) und ohne Bewertung („Was soll die Hebamme denken, wenn ich hier rumschreie?“). Sie ist auch das aktive Gestalten des Moments („Ich brauche für diese Entscheidung noch einen Augenblick Zeit und mehr Informationen.“). Achtsamkeit hilft Frauen und Paaren zu wissen, wie sie unabhängig von äußeren Umständen aktiv die Geburt ihres Kindes gestalten können.

Menschen entscheiden sich in verschiedenen Lebenssituationen für eine achtsame Lebensweise. Für Schwangere mit Partner(in) eignet sich ein spezieller Geburtsvorbereitungskurs mit Achtsamkeit (idealerweise im 5. bis 8. Monat), in dem Techniken der Achtsamkeitspraxis vermittelt werden.

Dazu gehören Körperwahrnehmung, bewusstes Atmen und achtsamer Umgang mit Schmerzen und Stress. Aber auch der Ablauf einer normalen Geburt, die Bedeutung der Wehenpausen, die Kliniksituation und die Möglichkeiten einer aktiven Mitgestaltung der Geburt werden besprochen. So wird ein neuer Umgang mit Ängsten und Belastungen möglich – nicht nur in der Schwangerschaft und während der Geburt, sondern auch im Leben als Familie!