Mit wenigen Tools können Eltern die richtigen Rahmenbedingungen für ihre Kinder im Netz schaffen.

Das Internet ist heute ein fester Teil jeder Kindheit. Schon Zweijährige spielen mit Smartphones, schauen Videos und ahmen die typischen Wischbewegungen der Erwachsenen nach. Schule, Freizeit, Freunde treffen – das Internet bereichert jeden Lebensbereich von Kindern und Jugendlichen. Darauf zu verzichten, ist undenkbar.

Gleichzeitig möchten Eltern ihre Kinder vor Gefahren im Netz schützen und verhindern, dass sie mit Cyber Mobbing, Viren oder Gewaltvideos konfrontiert werden. Um eine altersgerechte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Medien zu ermöglichen, sind sowohl Medienbildung als auch technische Schutzvorkehrungen unverzichtbar.

 

1. Medienkompetenz vermitteln.

Das wichtigste Tool, das Eltern ihren Kindern mitgeben können, ist Medienkompetenz. Den Konsum gewisser Inhalte zu kontrollieren, ist immer nur beschränkt möglich, denn in der Schule oder unter Freunden werden Inhalte auch gemeinschaftlich konsumiert oder Videos per Messenger weitergeleitet. Deshalb ist es umso wichtiger, den Heranwachsenden zu signalisieren, dass sie mit ihren Eltern zu jeder Zeit überfordernde Inhalte besprechen können.

Kinder im Vorschulalter sollten das Internet nur unter Aufsicht der Eltern nutzen, für Schulkinder sollten die Eltern den Medienkonsum im Auge behalten, müssen aber nicht die ganze Zeit präsent sein. Ein wöchentliches Zeitbudget ist sinnvoll, damit die Kinder das rechte Maß nicht verlieren. Ab einem Alter von 12 Jahren ist Medienkonsum auch ohne Begleitung sinnvoll. Weitere Informationen zum Thema Jugendschutz im Netz finden Sie zum Beispiel auf www.schau-hin.info

Bevor die Kinder das Internet auf eigene Faust nutzen, sollten einige Verhaltensregeln aber klar sein. Ein respektvoller Umgang miteinander ist die Grundvoraussetzung, Datensparsamkeit der zweite wichtige Punkt. Insbesondere Fotos und persönliche Daten  dürfen nicht geteilt werden. Auch ein gesundes Miss-trauen, was die Identität von Menschen im Internet  angeht, sollte vermittelt werden.

2. In-App-Käufe und Downloads beschränken.

Einen weiteren wichtigen Schritt können Eltern machen, indem sie bestimmte Webseiten für den Nachwuchs sperren und Downloads nicht freischalten. Apple  Nutzer finden unter dem Menüpunkt Systemeinstellungen die Parental Control und können hier zahlreiche Einstellungen vornehmen. Androidnutzer können den Google Play Store auf dem Gerät des Kindes mit Family Link verknüpfen, durch die App lassen sich ebenfalls umfangreiche Sicherheitseinstellungen vornehmen.

3. Kindgerechte Suchmaschinen verwenden.

Als Suchmaschine für jüngere Kinder bis 12 Jahre empfiehlt sich FragFinn.de, die Suchmaschine ist werbefrei und leitet aus-schließlich auf geprüfte und kindgerechte Inhalte weiter. Für Jugendliche ab 12 Jahren ist der Browser JusProg geeignet, eine Stichwortliste filtert Inhalte mit gewalttätigem oder sexuellem Inhalt heraus.

4. Sicherheitssoftware installieren.

Viren und Malware stellen eine weitere Gefahr dar. Eine Sicherheitssoftware sollte deshalb nicht nur auf dem Laptop, sondern auch auf den mobilen Devices selbstverständlich sein, insbesondere wenn diese auch in offenen W-LANs genutzt werden.

5. Adblocker nutzen.

Auch hinter Werbebannern verstecken sich häufig Malware und Viren. Durch Tracking wird außerdem ein Profil des Kindes erstellt, das für noch gezieltere Online-Werbung genutzt wird. Auch seriöse Seiten sind davor nicht sicher, denn die Versteigerung der Werbeanzeige findet im Moment des Klicks statt und wird nicht von den Verlagen oder Webseitenbetreibern selbst durchgeführt. Die hinterlegten Links führen im schlimmsten Fall  zu dubiosen Gewinnspielseiten, wo die Adressdaten abgefischt oder Viren verteilt werden. Um dies zu verhindern, können Eltern einen Adblocker, wie zum Beispiel AdBlock Plus, installieren.

Mit wenigen Tools können Eltern die richtigen Rahmenbedingungen für ihre Kinder im Netz schaffen. Am wichtigsten ist jedoch eine ausgewogene Balance zwischen Begleitung und Vertrauen, damit der Nachwuchs eine gute Medienkompetenz entwickeln kann und stets bereit ist, das Gespräch mit den Eltern zu suchen. Unter diesen Vorzeichen bietet das Internet für Kinder und
Jugendliche auch zahlreiche Möglichkeiten, um sich auszutauschen, sich zu engagieren und ihre Interessen zu erforschen.

Diese Tools sorgen für Sicherheit

www.schau-hin.info, www.families.google.com, www.fragfinn.de, www.jugendschutzprogramm.de, www.adblockplus.org

Bilddaten ©Rawpixel
Textdaten ©eyeo