Babykurse gibt es wie Sand am Meer. Doch bringen sie etwas? Oder ist das nur Zeitvertreib der Mütter?


Das Wort „Frühf.rderung“ ist ein heiß diskutiertes Thema. Viele Mütter bekommen schon beim Hören des Wortes ein schlechtes Gewissen, weil sie keinen oder nur einen Kurs besuchen. Fakt ist, dass die ersten Jahre eines Kindes die wichtigsten für seine Entwicklung sind. Der Aufbau des Gehirns ist bei der Geburt noch längst nicht abgeschlossen. Jede Anregung von außen prägt die Verbindungen der Nervenbahnen und beeinflusst so die spätere Leistungsfähigkeit des Gehirns. Welche Verknüpfungen im Gehirn ausgebildet und beibehalten werden und welche hingegen wieder gelöst werden, hängt davon ab, wie und wofür das Baby sein Gehirn einsetzt und was es an Anregungen erhält. Viele Wissenschaftler sind sich einig, dass z.B. das optimale Alter zum Erlernen einer Sprache mit 7 endet. Natürlich kann man danach immer noch Sprachen lernen, aber eben nicht mehr so leicht wie vorher. Kinder lernen, sich selbstständig zurechtzufinden und mit Neugierde ihre Umwelt kennen zu lernen. Sie entwickeln ganz natürlich Interesse für ihre Mitmenschen und lernen am besten mit Personen, denen sie vertrauen. Kurse können wichtige Anregungen für eine noch bessere Kommunikation zwischen Eltern und Kindern sein. Hosenmatz stellt Ihnen 6 beliebte Kurse vor.

Pekip

Die Abkürzung PEKiP steht für „Prager-Eltern-Kind-Programm“. Junge Eltern treffen sich mit ihren Babys einmal die Woche in kleinen Gruppen, wobei alle Babys im gleichen Geburtsmonat geboren sind. Im Mittelpunkt stehen in der Gruppenarbeit die PEKiP®-Spiel-, Bewegungs- und Sinnesanregungen für Eltern und Kinder. Die Babys genießen es, ihre Umgebung unbekleidet und frei in einem warmen Raum zu entdecken. Es bleibt Zeit für Gespräche über Geburt, Bewegungsentwicklung, Körperwahrnehmung, Ernährung und Pflege. Der Kurs erstreckt sich über das erste Lebensjahr und wird von Familienbildungs stätten, Volkshochschulen, Krankenkäusern und Hebammen angeboten.

BABYMASSAGE

Lernen Sie, Ihr Baby liebevoll zu massieren und die Massage als Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Kind zu nutzen. Es werden Farben, Düfte und Musik verwendet, um alle Sinne des Babys anzuregen. Sie fördern mit diesen Massagen das Wohlbefinden und die ganzheitliche Entwicklung Ihres Kindes. Und das Schöne ist: Sie lernen die „Griffe“ und können Sie zu Hause auch noch nach der Babyzeit anwenden.

BABYSCHWIMMEN

Das Babyschwimmen ist seit vielen Jahren ein Klassiker unter den Kursen zur Frühf.rderung. Schwimmen lernt Ihr Kleines dort allerdings noch nicht! Es sollten nicht mehr als acht Babys teilnehmen. Als Faustregel gilt: 5 Min. pro Lebensmonat im 32–34 °C warmen Wasser sind genug. Allergiegefährdete Kinder sollten das Chlorwasser im 1. Lebensjahr meiden. Eine Alternative bietet eine Salztherme oder ein ozoniertes Becken. Wichtig ist, das Kind danach gut abzuduschen. Angebote gibt es in Hallenbädern oder Krankenhäusern.

ELTERN-KIND-TURNEN

In einer Turnhalle vom heimischen Turnverein oder den stadtteilbezogenen Elternschulen und den Familienbildungsstätten können Eltern mit ihrem Sprössling über Matten und Kästen turnen. Leider können sich Kinder heute immer weniger frei bewegen, weil oft sichere und geeignete Spielmöglich keiten fehlen. Beim Eltern-Kind-Turnen ist das Programm klar gegliedert, zu Beginn und am Ende gibt es einen Begrüßungs- bzw. Abschiedskreis mit Sing- und Fingerspielen. Dann darf an Mamas Hand das Hüpfen, Springen und Laufen geübt werden. Der aufgebaute Geräteparcour ist auf das Alter und die Fähigkeiten der Kinder ausgerichtet.

MUSIKALISCHE FRÜHERZIEHUNG

Hier wird im Kreise der Eltern gesungen, getanzt und auch mal ganz leise zugehört. Die Gruppenleiter gehen sehr spielerisch und mit viel Freude an die verschiedenen Instrumente. Ohne Leistungsdruck wird hier ein rhythmisches Gespür vermittelt. Sollten die Kinder echtes Interesse und Spaß an Musik entwickeln, spricht nichts gegen ein ausgewähltes Instrument, z.B. Klavier, Keyboard oder die Gitarre. Frühestens ab 6 Jahren oder nach der Fähigkeit des Kindes zu empfehlen.

SPRACHKURSE

Kinder ab etwa drei Jahren werden spielend zum „Sprachgenie“; sie erlernen mühelos und akzentfrei eine Fremdsprache. Sprachkurse zur Frühf.rderung ab dem Kindergartenalter sind deshalb sinnvoll. Hier wird gesungen, gemalt und gespielt. Bei einer Stunde spielerischem Sprachunterricht pro Woche ist etwas Durchhaltevermögen mitzubringen und möglichst mehrere Jahre lang dabei zu bleiben. Artet das Ganze aber in eine Art Zwang aus, ist es mit dem Interesse an der Fremdsprache oft schnell vorbei.

Spielen: Grobmotorik und Koordination werden hier spielerisch verfeinert

Musik sensibilisiert das Gehör.