Weltstillwoche vom 01.–07.10.2018
„Stillen – Basis für das Leben“

In Deutschland findet die von der WHO und UNICEF in Zusammenarbeit mit weiteren internationalen Stillorganisationen ins Leben gerufene Weltstillwoche seit den Anfängen 1991 in der 40. Kalenderwoche statt. In diesem Jahr vom 1.–7.Oktober 2018 unter dem Motto: „Breastfeeding – Foundation of Life“

Warum brauchen wir diese besondere Aufmerksamkeit auf die einzige natürliche Ernährungsform für unsere Kinder am Beginn des Lebens nach der Geburt? 

In unserer Welt mit Ungleichheit, Krisen und Armut ist die kostengünstige Muttermilch besonders wertvoll. Ernährung, Ernährungssicherheit und Armutsbekämpfung sind wichtige Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung und die Basis des Lebens. Stillen ist auch die Basis für die lebenslange Gesundheit von Babys und ihren Müttern – in der ganzen Welt und auch in Deutschland.

Die Weltstillwoche 2018

Die Weltstillwoche 2018 macht ebenfalls aufmerksam auf die Bedeutung des Stillens für die Umwelt und zeigt Strategien und Handlungsfelder auf. Während der Aktionswoche finden in allen Bundesländern durch verschiedene Verbände, in Kliniken und durch Einzelpersonen Aktivitäten zur Weltstillwoche statt. Die  Palette der Angebote reicht von kostenlosen Kurzberatungen über das Verteilen von Informationsmaterial bis hin zu Ausstellungen und Mitmachaktionen.

Wie wichtig und notwendig solche Aktionen immer noch sind, zeigt ein aktuell von dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiiertes Projekt. Dieses Forschungsprojekt des „Netzwerks Gesund ins  Leben“ und der „Nationalen Stillkommission“ in Zusammenarbeit mit der Universität  Yale untersucht Einflussfaktoren auf das Stillen. Es möchte aufzeigen wie stillfreundlich Deutschland ist.

Ziel ist: Eine höhere Stillquote und eine längere Stilldauer für eine gute Lebensbasis unserer Kinder zu erreichen.

So lange wird voll in Deutschland gestillt:

Im Rahmen dieser Studie ergab sich, das momentan in Deutschland nur noch 34% der Säuglinge 4 Monate lang ausschließlich gestillt werden. Mit jedem Monat deutlich weniger. Wenn wir die WHO Vorgaben von 6 monatigem ausschließlichen Stillen zu Grunde legen, ist das ein erschreckendes und trauriges Bild. Wir sind gespannt, zu welchen Ergebnissen die Studie kommen wird in der stillförderliche und – hinderliche Faktoren erfasst werden. Ziel soll es sein, anhand dieser Ergebnisse effiziente und nachhaltige Maßnahmen für die Zukunft zu planen. Wir als Berufsverband der LaktationsberaterInnen IBCLC e.V. (BDL) wünschen uns jegliche Unterstützung auch durch die Krankenkassen für Familien um eine höhere Stillquote und eine längere Stilldauer für eine gute Lebensbasis unserer Kinder zu erreichen.

 

Text: Monika Jahnke, IBCLC, Laktationstherapeutin im BDL

1.Vorsitzende Berufsverband deutscher Laktationsberaterinnen, IBCLC, e.V.