EIN BABYSITTER IST EINE GUTE INVESTITION

„Mit Kind ändert sich alles“ – oft hört man in der Schwangerschaft solche oder ähnliche Sätze. Verstehen kann man sie aber meist erst wirklich mit der Geburt des Erstgeborenen. Viele Eltern müssen sich nach einer Geburt wieder neu finden. Aus der Partnerschaft ist eine Familie geworden. Die Zweierbeziehung wird zu einer Dreierbeziehung. Das heißt, dass sich neue Konstellationen ergeben. Oftmals stellen sich Paare eine Familie einfacher vor, als es in Wirklichkeit ist. Ein Baby verlangt sehr viel Aufmerksamkeit. Um auch Ihrer Partnerschaft gerecht zu werden, helfen erst einmal wieder kleine Annährungen, wie z.B. Fußmassagen und Kuschelauszeiten, die ganz bewusst ohne den Anspruch auf SEX gelebt werden sollten. Denn die Sexualität bzw. das sexuelle Verhältnis der Eltern existiert nämlich in den meisten Fällen zunächst einmal nicht mehr.

Frauenärzte schätzen, dass etwa 30 Prozent aller Paare nach der Geburt eines Kindes massive Probleme im sexuellen Bereich haben. Bei Umfragen haben 25 Prozent der Befragten eine vorübergehende Krise ihrer sexuellen Beziehung eingestanden. Dies hat natürlich viele Gründe, einer der wichtigsten ist, dass sich Mann und Frau erst einmal neu orientieren müssen, für sich selbst den Platz finden, der ihrem neuen Leben als Familie gemäß ist. Das ist heutzutage schwieriger als früher, denn die gegenseitigen und gesellschaftlichen Anforderungen sind hoch.

Mütter sollen perfekte Hausfrauen sein, erfolgreich im Beruf und möglichst noch attraktive Geliebte für den Ehemann. Der Mann soll Karriere machen, erfolgreich sein, sich viel um seine Familie kümmern und ein verständnisvoller Partner sein.

Klar, dass kaum jemand dazu in der Lage ist. Lösen lassen sich die so entstandenen Probleme nur, wenn die Partner miteinander reden und sich mit der Situation des jeweils anderen vertraut machen. Tun sie es nicht, wird nicht nur die Partnerschaft darunter leiden, sondern auch das Kind. Schauen Sie am besten gleich nach, ob Sie noch 2 Tiefkühlpizzen und eine Kerze im Schrank haben!

 

7 Tipps, wie Sie Ihre Partnerschaft pflegen

+ Lassen Sie ihn regelmäßig das Kind zu Bett bringen, nehmen Sie sich ein paar Stunden Auszeit.

+ Singen Sie Ihr Kleines zu zweit in den Schlaf oder plantschen Sie zu dritt in der Badewanne.

+ Plötzlich fällt ein Gehalt weg. Als junge Eltern müssen Sie sich vielleicht finanziell einschränken, und er ist sich nicht mehr sicher, ob er den hohen Erwartungen gerecht werden kann. Derartige Ängste und Selbstzweifel können sehr belastend sein. Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung sind nun wichtiger denn je.

+ Reservieren Sie Zeit für Zweisamkeit. Ein romantischer Kinoabend mit anschließendem Besuch beim Italiener um die Ecke. Ob Kunstausstellung oder Freunde treffen – vertrauen Sie Ihr Kind einer lieben Person aus dem Familien- und Bekanntenkreis an.

+ Und das am besten regelmäßig! Planen Sie einen Abend für sich als Paar. Wird das Kind nicht mehr voll gestillt, ist auch ein romantisches Wochenende drin. Das gibt der Beziehung wieder neue Impulse und eröffnet Gesprächsthemen jenseits von Windeln, Krabbeln und Zahnen.

+ Machen Sie Ihrem Partner klar, dass mögliche Lustlosigkeit aufgrund der neuen Situation nichts mit ihm oder ihr zu tun hat. Körperliche Abwei-
sung wird oft persönlich genommen und zehrt am Selbstwertgefühl.

+ Manchmal schaffen es Paare nicht von alleine, ihre „Babyflaute im Bett“ zu überwinden. Die Hilfe von Außenstehenden kann hier weiterhelfen. Fachkräfte von Pro Familia bieten zum Beispiel professionelle Unterstützung.